Gran Canaria Travelguide – ein paar Dinge abseits der Touristenmassen

Wandern, Radfahren, Essen und Sonnen – Gran Canaria ist als Urlaubsinsel vielseitiger als man vielleicht denkt – hier mein persönlicher Gran Canaria Travelguide abseits des Massentourismus.

Bei Gran Canaria denkt man in erster Linie an Strandurlaub und die unsäglichen Einkaufscenter in Strandnähe mit Tinnef und Nippes und findigen Verkäufern, die einen in die Geschäfte ziehen und solange belabern, bis man die schlechtgemachte Fälschung kauft. Oder an die mittelmäßigen Restaurants mit Speisekarten in zehn Sprachen, deren Spezialität des Hauses wahlweise Schnitzel oder ein Käse-Schinken-Sandwich sind. Das ist so, das kann man auch nicht bestreiten oder schön reden. Dass Gran Canaria aber auch ganz anders sein kann und durchaus schöne Ecken und tolle Restaurants hat, wissen nur wenige.

Tatsächlich fahre ich seit meinem ersten Lebensjahr dorthin. Fast jedes Jahr, ein Appartement in Familienhand sei Dank. Die Vorteile von Gran Canaria liegen auf der Hand: Fast das ganze Jahr durchweg gutes, sonniges Wetter bei 20 bis 30 Grad, der Jahresdurchschnitt der “Insel des ewigen Frühlings” liegt bei rund 25 Grad. Selten Regen oder dunkle Wolken im Süden der Insel rund um Maspalomas – die Berge im Inselinneren dienen als natürlicher Wolkenpuffer.

puerto de mogan

puerto de mogan

In Puerto de Mogàn die Hafenpier bis zum Ende entöangschlendern, Fische im Hafenbecken beobachten sowie den frischen Fisch, der in der Cofradia de Pescadores auf den Tisch kommt.

playa del ingles, strand, Kanaren

Klar, das ist vor allem Gran Canaria: Der Strand im Süden, der sich von Playa del Inglès bis zum Leuchtturm von Maspalomas erstreckt.

Und ist es doch mal bewölkt oder sehr windig, lohnen sich Ausflüge oder sogar nur eine kurze Fahrt die Küstenstraßen entlang, denn oft scheint einige Kilometer weiter westlich schon wieder die Sonne. Und auch bei Fahrten ins Inselinnere sieht man mehr als Touristen-Massen-Betonwüsten und Hotel neben Hotel: Kleine Bergdörfer, Mandarinenplantagen, karge Felswände oder auch saftige Hänge – je nachdem, wo auf der Insel man gerade ist, zeigt sich die Vielfalt: Der Süden ist es eher trocken und steinig, fast schon wie in der Wüste, im Norden findet man eine abwechslungsreiche und bunte Vegetation – nicht umsonst wird die drittgrößte kanarische Insel als Minikontinent bezeichnet mit 14 Mikroklimazonen.

Wandern:
Allein schon deshalb bietet sich Gran Canaria als Wanderziel an – so unterschiedlich wie die Vegetation sind auch die Wandertouren, die man unternehmen kann, von leicht bis schwierig, von kurz bis lang, in der Halbwüste oder im Lorbeerwald. Sehr empfehlenswert ist hierfür der Rother Wanderführer Gran Canaria mit 72 Wanderungen. Richtig toll sind die Touren rund um den Roque Nublo oder den Stausee Presas de las Ninas und auch die Runden durch das Tal von Agaete.

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wanderung lorbeerwald 14 mikroklimazonen gran canaria

Essen:
Es mag überraschen, aber: Es gibt auf der Insel mehr als die Touristenkaschemmen. Und mehr als spanische Paella. Denn es gibt tatsächlich kanarische Küche. Auch hier lohnt eine Fahrt ins Landesinnere oder nach Las Palmas, die Hauptstadt der Insel. Hier meine Top 3 Restaurants der Insel:

  • Meson del Cordero: Übersichtliche Karte ohne Schnickschnack, hervorragende Weine, tolle Küche – unbedingt reservieren. Spezialität: Lamm! Das Restaurant, ein Familienbetrieb, liegt zwar mitten in Playa del Inglès, ist aber seit Jahrzehnten eine Institution, auch wenn es von außen unscheinbar ist und nahezu versteckt im Erdgeschoss eines Apartementblocks liegt. Ab 21:30 Uhr kommen auch oft Spanier zum Essen hin. Avenida de Tirajana 11.
  • Cofradia de Pescadores: Abseits der Fressmeile in Puerto Mogan liegt fast am Ende der Hafenmole die Cofradia de Pescadores. Bis vor ein paar Jahren noch ein Geheimtipp ist das Restaurant mittlerweile zu fast jeder Tageszeit gut besucht. Der Hauswein ist super, die Paella köstlich und im Schatten mit Blick auf den Hafen lässt es sich gut aushalten! Diseminado Mogan 19
  • Casa Vieja: Das Restaurant liegt am Ortsrand von Playa del Inglès auf dem Weg in die Berge und ist somit kein klassisches fußläufig erreichbares Restaurant. Außerdem bietet es als eines der wenigen die klassisch spanisch-kanarische Küche. Einmal Tapas rauf und runter bestellen! Carretera Fataga 139

Cofradia de Pescadores in Puerto de las NIeves

Diese Cofradia liegt an der Nordspitze von Gran Canaria: In Puerto de las Nièves – ist man eh in der Gegend, lohnt sich ein Besuch!

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Aktivitäten:
Abgesehen vom Wandern im Inselinneren, gibt es eine Menge, was man neben Abhängen am Strand oder Pool noch so unternehmen kann auf Gran Canaria.

  • Palmitos Park: In diesem Jahr war ich das erste Mal seit über 15 Jahren mal wieder in dem Vogelpark – es hat sich einiges getan: große und begehbare Volièren, sauber und mit Kinderwagen gut besuchbar!
  • Wellness: Soll man in einigen Spas tatsächlich sehr gut machen können auf der Insel – habe ich aber noch nie ausprobiert, leider…
  • Ein Besuch in Las Palmas: Die Altstadt Triana und Vegueta ist durchaus einen Besuch wert. Toll ist dort der Mercado de Vegueta. In einigen kleinen Seitenstraßen findet man nette Cafés und auch nette Shops wie den Secondhand-Shop Flamingo Vintage.

Flamingo Vintage Gran Canaria