Klippen, Wellen und Ambrosiaburger: Big Sur

Big Sur. Einer der Landschaftsstreifen, weshalb ich überhaupt diesen USA-Trip machen wollte. Und dann, kurz bevor wir die Gegend erreichen, müssen wir scharf abbremsen, weil der Fahrer des Autos vor uns sich überlegt, doch noch abzubiegen – und das Baby erwacht viel zu früh aus seinem Mittagsschlaf. Die untergehende Spätnachmittagssonne senkt sich über den Pazifik ab und das Baby – brüllt. Rechts von uns tosende Wellen, die sich an rauen Felsen brechen, links grüne Hügel und Sanddünen und das Baby – brüllt. Keine Gesinge, kein gutzureden, kein Füttern hilft. Da war jemand schlicht und einfach sauer, aufgeweckt worden zu sein und hatte darüber hinaus keinen Bock mehr, im Autositz zu sitzen. Schließlich hatten wir schon gut drei Stunden Autofahrt seit Napa Valley hinter uns. Und noch eine gute halbe Stunde vor uns.

Am späten Nachmittag, kurz vor Sonnenuntergang (das ist hier meist schon vor 17 Uhr), kommen wir dann endlich auf dem Campingplatz an. Am Big Sur River gelegen, von Redwoods umgeben. Lagerfeuer an, Abendessen machen, Kind beruhigen. In der Nacht weckt uns ausnahmsweise nicht (nur) das Baby, sondern Regen. Hart und beständig prasselt es auf das Dach des Wohnmobils. Wir machen das erste Mal die Heizung an („Scheiße ist das kalt, scheiße“ – nachts um 2 Uhr), hauptsächlich, um die Feuchtigkeit zu vertreiben. Isolierung des RV? Nope.

Am Morgen regnet es weiter. Fotos der Steilküste müssen wir also weiter verschieben. Stattdessen fahren wir Richtung Carmel-by-the-Sea, um den Kühlschrank mal wieder aufzufüllen. Und dann, als wir rauskommen: Sonne. Und so dürfen wir die gleiche Strecke vom Vortag nochmal fahren, mit Sonne, ohne brüllendes Baby. Vor lauter Übermut entschließen wir uns, nach einigen Fotostops, weiter bis zum Restaurant Nepenthe zu fahren und deren berühmten Ambrosiaburger mit Blick über die Steilküste zu testen. Es war nichts drauf außer Fleisch, Sauce und nach Wahl Käse. Und: Es war einer der besten Burger. Ever. Ever. Ever. Kein Alibi-Salatblatt, keine labbrige Gurke oder wässrige Tomate. Nichts hat abgelenkt vom Geschmack und der war perfekt! Ella hat Pommes gegessen und alle waren happy.

Den zweiten Tag haben wir damit zugebracht zum Pfeiffer Beach zu gehen, dort Fotos zu machen, Ella zu füttern, selbst kurz etwas zu essen und wieder zuürckzugehen. Denn mit Trailer oder Motorhome darf man die 2 Meilen lange Straße, die vom Highway 1 dorthin führt, nicht fahren. Der Ab- und Aufstieg dahin haben sich gelohnt: Die Naturgewalt, mit der die Wellen gegen die Felsen und durch die Felsenlöcher hindurch schlagen ist unbeschreiblich. Am späten Nachmittag noch ein kurzer Spaziergang vom Campingplatz zum Big Sur Roadhouse. Ein Bier trinken, vielleicht ne Kleinigkeit essen, frühes Abendessen. Hat zu. Ok, gegenüber ist ja ein Inn, gehen wir dahin. Hat zu. Ok, dann halt die Straße ein Stück runter zum Big Sur River Inn. Nee, sieht nicht nach unserem Laden aus. Und was ist das dahinten? Dieser Schuppen am hinteren Parkplatz? Ist das ein Bier auf dem Schild? Und so haben wir in diesem absurd dünn besiedelten Landschaftsstreifen an der Westküste der USA eine Bierkneipe mit über 40 Sorten Bier entdeckt, das Maiden Publick House, u.a. mit Sorten wie Dogtown Pale Ale, Hop Stoopid oder auch Bog Bear Black Stout von denen man noch nie gehört hat. Das meiste aus kleinen Brauereien Kaliforniens.

Für die Fahrt nach Pismo Beach gab es dann Frühstück auf die Hand von der Big Sur Bakery. S.E.N.S.A.T.I.O.N.E.L.L.

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Tipps und Hotspots im Überblick:

Camping: Big Sur River Campground & Cabins
Restaurant: Nepenthe (der Ambrosiaburger ist ein absolutes MUSS)
Bierkneipe: Maiden Publick House
Frühstück: Big Sur Bakery
Fotospot: Pfeiffer Beach, Sycamore Canyon Road